Am Samstag fand – quasi als Auftakt zum 2. Nationalen und der anschliessenden Sprintstaffel in Richterswil – der Galgener-OL statt. Ausgetragen wurde dieser JOM-Wettkampf auf dem Friherrenberg in Einsiedeln. Die Besucher pilgerten für dieses eine Mal nicht aufgrund der bedeutenden Abtei des Jakobsweges an diesen andächtigen Ort, welcher vor allem wegen seiner schwarzen Madonna bekannt ist. Viel eher lockte natürlich das spannende Gelände mit Ausblick auf den Sihlsee und die hügelige, voralpine Umgebung. Trotz garstigen Wetterbedingen mit Regen, Windböen und Temperaturen unter 10 Grad, nahmen immerhin 55 Mitglieder der OLG Stäfa am Lauf teil. Gezählt wird nach wie vor insbesondere auf die Teilnahme der Jugend, damit auch dieses Jahr wieder der goldenen OL-Posten bejubelt werden kann.
Der Name Friherrenberg tauchte übrigens erstmals im 16. Jahrhundert auf und wurde nach dem Freiherr von Mörsperg und Beffort benannt. Dieser war Landvogt und stammte aus einer alten und angesehen Familie. Gemäss historischen Überlieferungen schien der Freiherr ein «guter, religiös gesinnter Herr gewesen zu sein, der jedoch geistig nicht normal war». So gab er sich für einen Propheten aus, der mit Gott selbst redete und Geheimnisse offenbarte. Da er sich in einer eigens verfassten Schrift mit Paulus und Bruder Klaus verglich, brachte er die Geistlichkeit gegen sich auf, wurde in Schwyz gefangen genommen und aufgrund seiner anerkannten Geisteskrankheit vom Rat wieder frei gelassen. Heute erinnert nur noch der Name des Hügels an diese Geschichte.
Abgesehen von den meteorologischen Grausamkeiten am Lauftag, welche einfach keine Frühlingsgefühle aufkommen lassen wollten, war dieser OL ein reiner Genuss. Das Gelände präsentierte sich abwechslungsreich und die Bahnen waren so angelegt, dass man anspruchsvolle Querstrecken laufen musste. Da man immer mal wieder wieder über einen Hag oder einen gefallenen Baum klettern, eine Steilwand hochkraxeln oder einen Bach überspringen musste, war man stets körperlich auf unterschiedliche Art und Weise gefordert. Es zahlte sich aus, das Relief gut zu studieren und eine Route auszuwählen, mit welcher man übermässige Steigung umgehen konnte. Wer zu schnell unterwegs war, musste aufpassen, dass er/sie auf dem nassen und teilweise sumpfigen Boden nicht ausrutschte.
Von der OLG Stäfa schafften es folgende Herren auf einen Top Ten Platz: Thomas Geiges 4. Rang (HAL), Andreas Fuhrer 9. Rang (H45), Rico Pünter 8. Rang (H16), Stefan Zölly 9. Rang (H14), Florian Walter 10. Rang (H14), Nils Talbot 10. Rang (H12) und Janis Tiemann 10. Rang (H10).
Auch die Damen konnten sich mit guten Plätzen zufrieden geben: Barbara Köhle 3. Rang (DAL), Livia Schoch 4. Rang (DAL), Lea Keller 6. Rang (DAL), Katharina Köhle 8. Rang (DAL), Sarah Stoyer 7. Rang (DAM), Mathilde Geiges 2. Rang (D40), Claudia Sannwald 2. Rang (D45), Cornelia Hauck 5. Rang (D45), Irene Kim 10. Rang (D45), Ledna Oettli 8. Rang (D18), Seline Sannwald 2. Rang (D14), Tanja Peter 5. Rang (D12) und Aline Geiges 8. Rang (D12).
Hier gehts zu den Resultaten der Stäfner und zu Fotos des Galgener OLs (von der OLG Galgenen) und extrahierten Bilder von StäfnerInnen
PS: Angekommen im Wettkampfzentrum hatte ich derart kalte und steife Hände, dass ich es kaum schaffte, meine nassen Hosen und Socken auszuziehen, geschweige denn den Hosenknopf der trockenen Jeans zu schliessen. Da ich mich aufgrund des bereits wartenden „Rückfahrtaxis“ beeilen musste, hat Conny mir freundlicherweise dabei geholfen 😉